Werthenbach. Lange mussten die Werthenbach auf ihren Dorfplatz warten – und auch darum kämpfen. Jetzt ist er fertig, mit ganz besonderen Attraktionen.
Fast das gesamte Dorf ist auf den Beinen, um den neu gestalteten Dorfplatz zu feiern. Ortsbürgermeister Rainer Berlet begrüßt Bürgermeister Paul Wagener, den Künstler Bernd Heinemann sowie alle Bauhelfer, Vertreter der Ortsvereine, Burschenschaft sowie alle Bürgerinnen und Bürger. Eine Abordnung der Musikkapelle Werthenbach und der MGV Frohsinn bringen ein musikalisches Ständchen, bevor es offiziell wird.
„Was lange währt, wird endlich gut“, sagt Ortsbürgermeister Rainer Berlet, „wir freuen uns, dass unser Dorfplatz eine Neugestaltung bekommen hat.“ Prunkstück ist der aus Bronze hergestellte Lohschäler. Schon 2018 hat es Bemühungen für einen neuen Dorfplatz gegeben. Nach einem Workshop wurde auch eine Arbeitsgruppe gebildet. Im Herbst 2022 wurde der Ratsbeschluss gefasst, im Februar 2023 wurde das Baufeld freigemacht. Fünf Monate später rollten die Bagger an und die Bauarbeiten konnten beginnen.
Stadt Netphen investiert 312.000 Euro in neuen Dorfplatz
„Mit viel Fleiß und Eigenleistung in über 1.500 Arbeitsstunden haben wir unseren Dorfmittelpunkt neben dem Bürgerhaus attraktiver gestalten können. Es wurde Beton zurückgebaut und durch Grün und Bruchsteine ersetzt. 1.700 Pflanzen mussten gepflanzt werden. Sie bilden nun das schmucke Umfeld um den Lohschäler der eine touristisches Highlight für Werthenbach und der Stadt Netphen sein wird“, sagte Rainer Berlet. Auch wurde ein neues Wasserspielgerät für die Kinder auf dem Spielplatz oberhalb des Dorfplatzes installiert. Zum Verweilen lädt eine neue Sitzbank neben dem Spielgerät ein. Strom- und Wasserleitung für die Festivitäten auf dem Dorfplatz wurden verbessert, ein öffentlicher W-Lan-Spot geschaffen.
Die Entwurfsgestaltung des neuen Dorfplatzes stammt aus der Feder des Architekten Erich Büdenbender. Unter Inanspruchnahme des Förderprogrammes „Dorferneuerung 2022“ konnte das aufgestellte Plankonzept in Werthenbach auch finanziell realisiert werden, erklärte Bürgermeister Paul Wagener. Die Gesamtausgaben belaufen sich auf rund 312.000 Euro, an denen sich der Bund mit einer Zuwendung von 90.226 Euro und das Land NRW mit einer Förderung von 60.150 Euro beteiligt haben.
Bernd Heinemann fertigt die Lohschäler-Skulptur
Dank ging besonders an den Künstler Bernd Heinemann, der die Lohschäler-Skulptur geschaffen hat. In mehr als250 Arbeitsstunden hat er zuerst ein Modell aus Styropor geschnitten und gefeilt werden, dieses anschließend in Wachs gegossen und anschließend in einer Bronzegießerei ausgegossen. Die Figur des 1,95 Meter großen Lohschälers erinnert an ein wichtiges Handwerk. Zur Erzeugung von Leder benötigte man Lohe, die gerbstoffreiche und zerkleinerte Rinde von jungen Eichenstämmen. Im Volksmund sprach man vom Lohschälen, einer Frühjahrsarbeit, die hier meistens erst im Mai begann.
Quelle: Westfalenpost
Autor: Jürgen Schade
Bilder: Jürgen Schade