„Wir kommen gegangen, mit Stöcken und Stangen,
und haben uns einen Mailümmel gefangen.
Gebt uns statt Mehl, Milch, Eier, Butter, Zucker, Schmalz und Speck,
– nur Geld – dann geh’n wir auch gleich wieder weg.
Wer das nicht tut, der hat kein christlich Blut.
Es mag sein, Herr oder Knecht, am Galgen ist sein Recht !
Fällt über’n Stein, Bricht Hals und Bein.“
So kann man es am 1. Mai eines jeden Jahres an jeder Haustüre hören. Die Jungen ziehen mit Ihren Stöcken und einen mit Birkenreisig geschmückten Wag durchs Dorf. Hinter den Ästen versteckt sich der Mailümmel. Ruft man dem Wagen „Mailömmel speel e mol“ zu, so wird von drinnen mit der Mundharmonika geantwortet.
Auf dem Wegen von Haus zu Haus, wird ein altes Volkslied gesungen:
„Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus,
da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zuhaus;
wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.“
Der Mailümmel ist in der Regel einer der kleineren Jungen. Einige andere bleiben in einem „Versteck“, so dass es den Dorfbewohneren schwer fällt, den Mailümmel zu erraten.